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Die Geschichte von Lay’s und Frito-Lay Inc.
Die Geschichte der Erfindung von Chips kennen wir bereits, jetzt folgt die Geschichte der weltweit populärsten Chips-Marke. „Lays“ in verschiedensten Varianten und Geschmacksrichtungen kann man in Polen und Ägypten, auf Mauritius und den Philippinen kaufen, während in den USA die Produkte von Frito-Lay etwa 60% des Salzsnack-Marktes ausmachen. Der Name Lays ist kein Geheimnis: Er stammt einfach vom Nachnamen des Unternehmers Herman Lay, der 1932, während der Großen Depression, in Nashville eine Firma für salzige Snacks gründete – anfangs waren es Popcorn und Erdnussbutter-Cracker. 1939 kaufte er eine angeschlagene Firma in Atlanta und baute darauf die erste landesweit operierende Marke auf: H.W. Lay & Company, die nach der Fusion mit der aus Dallas stammenden Frito Company eines anderen Snack-Visionärs, Elmer Doolin (Erfinder der Mais-Snacks Fritos und Cheetos), den bis heute gültigen Namen Frito-Lay Inc. annahm. 1965 führte Lay die Fusion mit PepsiCo durch und schuf damit einen der größten Lebensmittelkonzerne der Welt. „Von salzigen Chips wird man durstig; Pepsi stillt diesen Durst“ – erklärte Donald Kendall, der damalige CEO von Pepsi, im „Forbes“.
Lay, der als Vorbild des amerikanischen Geschäftsmanns dargestellt wurde, stets auf der Suche nach neuen Ideen und gleichzeitig – angeblich – fürsorglich gegenüber seinen Mitarbeitern und ihnen viel Freiheit gewährend, eröffnete Ende der vierziger Jahre ein Labor, in dem neue Produkte getestet wurden: So entstanden unter anderem Barbecue-Chips oder Snacks aus gebratener Schweinehaut. Lay, als Verkörperung des „amerikanischen Traums“, beteiligte sich an vielen wohltätigen Projekten, insbesondere zur Förderung des Unternehmertums unter jungen Menschen. Er zog sich 1980 aus dem Geschäft zurück und starb zwei Jahre später.
In den vierziger Jahren entstanden die ersten Werbekampagnen. Das „Maskottchen“ der Firma war Oscar, die glückliche Kartoffel. In den fünfziger Jahren spielte Bert Lahr, ein Komiker und Schauspieler, bekannt unter anderem für seine Rolle als Feiger Löwe in Victor Flemings berühmtem „Zauberer von Oz“, in den Fernsehwerbungen für Lays. Wie sein Sohn John in dem Text „My Father, the Potato Chip“ schreibt, war die Kampagne so populär, dass sie die Karriere des altmodischen Lahr „verschlang“, der „in der ersten amerikanischen Beckett-Inszenierung spielte, aber als der Mann von den Kartoffelchips erkannt wurde“. Dies zeugt von der sich verändernden Medienlandschaft, deren Fernsehwerbung in den fünfziger Jahren zu einem wichtigen Bestandteil wurde. Heute sind Lays eine der beliebtesten Chips-Marken weltweit. In Polen gibt es sie u.a. in den Varianten gesalzen, Paprika, Frühlingszwiebel und Fromage, aber die Geschmacksrichtungen aus anderen Ländern können überraschen: In Ägypten gibt es Chips mit Kreuzkümmel und Zitrone, in Indonesien mit Nori-Algen, in Indien mit Mango-Chutney-Geschmack. Am verrücktesten erscheinen jedoch die chinesischen Varianten: Dort kann man Lays mit Austern-, mariniertem Fisch- oder Gurkengeschmack kaufen.